Studie: Belastung durch Arbeitstage mit 12 Stunden
Deutlich erhöhter Erholungsbedarf!
Die verbleibende Erholungszeit am Ende eines 12-Stunden-Arbeitstages reicht nicht aus, um die Ermüdung wieder wett zu machen:
„Nach zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit je zwölf Stunden Arbeitszeit müsste man drei Tage freinehmen, um sich vollständig zu erholen“ fasst die MedUni Wien das Ergebnis der Studie zusammen.
Mehr Fehler- und Unfallgefahren – auch bei der Heimfahrt!
Die Studie von Gerhard Blasche und Daniela Haluza untersuchte die Belastung von AltenpflegerInnen in Senioren-Wohnheimen an 12-Stunden-Arbeitstagen und kommen unter anderem zu dem Schluss: „Der Ermüdungszuwachs während eines 12-Stunden-Tagdienstes ist dreieinhalb mal höher als an einem arbeitsfreien Tag, außerdem nimmt die Ermüdung bei zwei aufeinanderfolgenden 12-Stunden-Diensten weiter signifikant zu.“
Mehrfach belegt ist, dass es bei jedem Menschen allerspätestens mit der 10. Arbeitsstunde in einem Stück einen unübersehbaren Leistungsknick gibt – mit einer deutlich erhöhten Fehler- und Unfallgefahr im Beruf aber auch im Straßenverkehr.
Mehr als 8 Stunden sind ungesund und kontraproduktiv
Blasche: „Das zeigt, dass unsere derzeitige Regelung eines 8-Stunden-Tages eine gesunde Basis ist.“ Wer jahrelang 50 oder mehr Stunden pro Woche arbeitet, hat ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bzw. für die Zunahme psychischer Erkrankungen, das gilt insbesondere für Frauen. „Das kommt wahrscheinlich wegen der höheren zusätzlichen Belastung durch Kinderbetreuung.“
Fürsorgepflicht des Arbeitgebers auch bei der Einhaltung von Pausen
Längere Arbeitstage und geblocktes Arbeiten ist laut der Studie ebenfalls nicht sinnvoll. Um die geforderte Leistung zu erbringen, braucht es dann eine umso größere Anstrengung, die wieder mit einer erhöhten Stressreaktion verknüpft ist.
In unserer Leistungsgesellschaft neigen die Menschen inzwischen von sich aus, sich übermäßig zu verausgaben. Weshalb es Aufgabe der Unternehmen sei „darauf achten, dass die ArbeitnehmerInnen Pausen einlegen und dazu anregen, diese auch wirklich zu nutzen“, so die MedUni Wien.