Hart auf hart

Martin Gstöttner, Landessprecher der AUGE OÖ, traf  im Interview-Duell des Abo-Magazins „Chef-Info“ auf die oö. Industrie …    

 

Im Streitgespräch zwischen „Industriekapitän“ Haindl-Grutsch (Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ) und „Öko-Gewerkschafter“ Martin Gstöttner ging es hauptsächlich um die Energiepolitik.

Positionen zur Enegiewende weit auseinander

Gstöttner: Wenn wir unseren Weg der Energiewende konsequent weiter gehen, werden uns die anderen Länder folgen. Die Chinesen wollen ja auch nicht ersticken

Haindl-Grutsch: Einspruch, massiver Einspruch (…) Wir brauchen Physiker, Techniker statt Gutmenschen. Die sogenannte Energiewende hat rund 600 Milliarden Euro gekostet.

Gstöttner: Das ist auch nicht mehr Geld als die Banken mit ihren Spekulationen vernichtet haben. Ich bleibe dabei, dass die Energiewende richtig und sinnvoll ist. Die Hochwasserkatastrophe zeigt, dass die Natur nicht warten kann, bis es neue Technologien gibt.

Haindl-Grutsch: Auf dieses Argument habe ich gewartet …

Zum Schluss noch: Was sind Ihre drei wichtigsten Forderungen an die Politik …

Gstöttner: Angleichung der Steuersysteme uns arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen – möglichst weltweit. Ein Mindestlohn von 1500 Euro brutto, Steuer auf Vermögen über eine Million Euro und konsequente Umweltpolitik.

Haindl-Grutsch: Bitte keine Umverteilungsdebatte … Ich kenne keine reichen Industriellen aus Oberösterreich, die in der Karibik liegen und ihr Vemögen verprassen.

Gstöttner: Wenn 90 Prozent des Vermögens im Besitz einiger weniger Menschen sind, ist eine Vermögenssteuer kein Tabu, sondern ein Muss, aber ich gebe Ihnen in einem Punkt recht. Wir haben in unserem Land tüchtige Unternehmer, die soziale Verantwortung zeigen, faire Löhne zahlen und Stützen für den Arbeitsmarkt sind. Das ist aber kein Grund, nicht für mehr soziale Gerechtigkeit einzutreten.