Gerade jetzt: Arbeitszeitverkürzung und soziale Nivellierung

Warnsignale gab es schon sehr viele, diese Pandemie ist der Ernstfall. Mutmaßlich werden weitere folgen. Jetzt müssen wir den Arbeitsmarkt zukunftsfit machen und radikal mutige arbeitspolitische Umstrukturierungen vornehmen.

Viele Berufssparten sind nicht krisensicher und die zu erwartende enorme Inflation macht die Lage sowohl für die Arbeitnehmer*innen als auch für die Arbeitgeber*innen sehr schwierig.
Gerade jetzt, wo wir ohnehin weltweit mit enormen Veränderungen konfrontiert sein werden, besteht die große Chance das System von Grund auf zum Wohle aller Beteiligten zu verändern.

Es gibt einen finanzierbaren und hoch effizienten Weg unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem gemeinwohlorientierter und nachhaltig krisensicherer zu machen.

Die positiven Auswirkungen einer 30-Stunden-Vollzeitregelung sind vielfältig. Von der besseren Life-Work-Balance und der Reduzierung von Krankenständen bis hin zur Tatsache, dass die Menschen nachweislich effizienter arbeiten, wenn sie reduziert arbeiten. Hinzu kommt, dass das Unfallrisiko ab der 7. Arbeitsstunde massiv ansteigt.

Der Landessprecher der AUGE/UG, Martin Gstöttner, betont: „Wichtig ist, dass in Branchen mit niedriger und mittlerer Lohnstruktur die Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich umgesetzt wird, sodass es für diese Einkommensbezieher*innen nicht zu Lohneinbußen kommt.“
Die Finanzierung ist möglich. Anzudenken ist eine Variante des bereits diskutierten „Solidaritätsprämienmodells“. Dabei übernimmt das AMS für alle Unternehmen, die es sich ansonsten nicht leisten könnten, zu Beginn bzw. so lange es für das Unternehmen  notwendig ist, einen relativ hohen Prozentsatz des Lohnausgleiches. Auch für die Arbeitszeitverkürzung im öffentlichen Sektor wird Geld benötigt. Durch die Verwirklichung von Steuergerechtigkeit könnten die Finanzmittel problemlos ins System eingebacht werden.
Wir fordern schon seit jeher und eben auch gerade jetzt: faire vermögensbezogene Steuern, Transaktions- und Digitalsteuer sowie Erbschafts- und Schenkungssteuer. Es ist hoch an der Zeit die beschämende ökonomische Kluft in Österreich über ein faires Steuersystem zu reduzieren.
Diese Vorgangsweise kommt dem Staat und damit der Gesellschaft viel günstiger als staatliche Milliardensubventionen und ein Heer von arbeitslosen Menschen, die allen Grund haben angstvoll in die Zukunft zu blicken.
Sobald der politische Wille da ist, kann rasch ein gemeinwohlorientiertes System etabliert werden!

 

Wir fordern: soziale Gerechtigkeit und ein gutes Leben für alle. Jetzt mehr denn je!
Gemeinsam können wir die Welt besser und gesünder machen. Let’s do it!