20.07.2022
PRESSEMITTEILUNG
AUGE/UG OÖ – Landessprecher KR Martin Gstöttner
Hungern und Frieren für die Super-Reichen
AUGE/UG OÖ fordert Verteilungsgerechtigkeit
Der größte Skandal der letzten Jahrzehnte ist, dass es durch die Globalisierung schon lange möglich wäre, dass weltweit kein einziger Mensch mehr materielle Not leiden oder gar verhungern müsste, wenn der politische Wille dazu vorhanden wäre.
„Jedes Kind, das verhungert, wird ermordet.“, mit diesem Zitat bringt es der Soziologe Jean Ziegler, der selbst acht Jahre als Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung bei der UN tätig war, auf den Punkt.
Die AUGE/UG fordert seit Anbeginn, das sind nunmehr 25 Jahre, Verteilungsgerechtigkeit.
Österreich „glänzt“ mit 48 Milliardär:innen und 120.000 Multimillionär:innen. Insgesamt gibt es hierzulande laut einer Studie es Schweizer Think Tanks „Redesigning Financial Services“ ganze 346.172 Millionärinnen und Millionäre, das sind 4,5% der Bevölkerung, gemessen an der Bevölkerungsgröße so viele wie kaum wo anders! Die Allermeisten davon sind mithilfe eines staatlich verankertem Ausbeutungssystem für Arbeitnehmer:innen und Umwelt durch Erbschaft und Spekulationsgeschäfte superreich geworden. „Diese Anhäufung von Vermögen ist zutiefst unethisch, solange auch nur ein einziges Kind in der Welt an Armut stirbt.“, empört sich der designierte Bundessprecher und amtierende Landessprecher der AUGE/UG AK-Rat Martin Gstöttner.
Maschinen haben zu einem großen Teil unsere „Arbeit“ übernommen. Die Vorhersagen waren, dass die Menschheit im 21.Jahrhundert nur mehr ca. 15 – 20 Wochenstunden arbeiten müsste und gut davon leben könnte. Theoretisch wäre es auch wirklich so, wenn das erwirtschaftete Vermögen gerecht verteilt worden wäre und würde und nicht bei den Superreich – staatlich legitimiert und gesellschaftlich anerkannt – gebunkert werden würde und diese mit einer Macht versehen würde über Gesetze (mit) zu bestimmen.
In Zeiten, in denen sich viele Menschen es sich nicht mehr leisten können ihre Wohnung ausreichend zu heizen, in denen jeder Euro beim Lebensmitteleinkauf zwei Mal umgedreht werden muss, und mancher gar vor der Frage steht: „hungern oder frieren?“ ist es ein unabdingbares Gebot der Stunde endlich eine funktionierende Vermögenssteuer für (Super-)Reiche einzuführen!
Wir sollten JETZT radikal damit aufhören die Anhäufung von Vermögen staatlich zu fördern und dieses unethisch Verhalten gesellschaftlich zu akzeptieren.
Mit einer progressiven Vermögenssteuer, wie sie etwa die KPÖ Graz unter Bürgermeisterin Elke Kahr vorschlägt, würden die Kosten der Coronakrise innerhalb von 4,5 Jahren abgedeckt werden. (Siehe https://www.kpoe-graz.at/corona-kosten-vermoegenssteuer-fuer-millionaere-einfuehren.phtml)
Man muss kein Kommunist bzw. keine Kommunistin sein, um einen lebendigen Sinn für Gerechtigkeit zu haben.
Laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes ist jeder zweite Arbeitnehmende zu erschöpft für ein aktives Privatleben. Krankenstände nehmen stetig zu. Es ist ein krankmachendes Gesellschaftssystem und eine krankmachende Arbeitswelt in der wir aktuell leben.
Die gute Nachricht ist: das können wir korrigieren. Wir von der AUGE/UG OÖ setzen uns dafür ein, dass wir es so schnell wie möglich korrigieren.
Verteilungsgerechtigkeit braucht Taten: die Vermögenssteuer für (Super-) Reiche ist der wichtigste und der hilfreichste Schritt, den die Politik jetzt gehen muss.