Eine Familienministerin, die Kleinkindern 14-Stunden-Tage in der Krabbelstube zumutet, ist rücktrittsreif (Presseaussendung)
Laut Verfassung ist eine Familienministerin dazu da, die Interessen und das Wohl der Kinder, der Familien und der AlleinerzieherInnen zu fördern und notfalls zu verteidigen! Stattdessen meint Ministerin Karmasin, den quasi Daueraufenthalt von Kleinkindern in der Krabbelstube oder im Kindergarten als Lösung für ein Problem verkaufen zu können, das nur deshalb besteht, weil sich eine mächtige Lobby von Wirtschaftstreibenden die Überstundenzuschläge ersparen möchte.
„Eine Familienministerin – noch dazu von der selbsternannten Familienpartei ÖVP – sollte sich stattdessen mit einem entschiedenen, und gerade aus ihrer Sicht mehr als wohlbegründeten Nein zu Wort melden!“, fordert Martin Gstöttner, Landessprecher der Alternativen und Grünen GewerkschafterInnen in Oberösterreich.
Wenn täglich bis zu zwölf Stunden gearbeitet werden soll und laut Bestimmungen des AMS Anfahrtszeiten zur Arbeit von über einer Stunde zumutbar sind, könnten sich tatsächlich 14 Stunden im Stück an Anwesenheit eines Kleinkindes in einer Krabbelstube oder eines Kindes im Kindergarten ergeben. Das Kind würde zum Beispiel um 8 Uhr abgegeben und um 22 Uhr wieder abgeholt werden müssen. Dann wird das Kind zuhause ins Bett gebracht, wohl schwer vor 23 Uhr, und spätestens um 7 Uhr in der Früh wieder aus den Federn geholt.
Martin Gstöttner:
„Wir können deshalb nur sagen: Sehr geehrte Frau Ministerin, entweder ein rascher, überzeugender 180-Grad-Schwenk – oder Sie treten bitte zurück! Soviel Anstand muss sein! Sie können es gerne auch als Protest gegen ihre eigene Partei tun, in der für Werte, die Sie als Familienministerin eigentlich vertreten sollten, kein Platz mehr ist.“